Gemeinderatssitzung vom 23.01.2020

29. Januar 2020: Bericht zur Gemeinderatssitzung vom 23.01.2020
(v.li.) Bürgermeister Jörg Fritsch, Markus Ertel und Christian Schmidt

POMMELSBRUNN (ma) – Bauanträge, Bestätigung neu gewählter Kommandanten sowie der Bericht von Gewässerberater Gernot Deinzer bestimmten den Inhalt der jüngsten Gemeinderatssitzung der Großgemeinde Pommelsbrunn.

Der Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung eines Gartenhauses auf dem Grundstück Wiesenweg 10 B in Pommelsbrunn stieß auf Kritik. So bemängelte Marcus Flemming (FW), dass der Bauantrag nachträglich gekommen sei, während die Gemeindeverwaltung „momentan keine Bedenken“ sah. Der Bauantrag passierte die Abstimmung der Räte mit drei Gegenstimmen.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Guntersrieth stand die Bestätigung der neu gewählten Kommandanten an. Kommandant Markus Ertel und stellvertretender Kommandant Christian Schmidt waren zur Sitzung gekommen, um ihre Bestätigungs-Urkunden in Empfang zu nehmen. Der Bürgermeister lobte die Arbeit der FFW. Hier seien „die richtigen Leute auf den richtigen Posten und es würde hervorragende Arbeit geleistet“. Gleichzeitig wünsche er wenig Einsätze.

Zum Vortrag über den Gewässerunterhalt in der Gemeinde war Gewässerberater Gernot Deinzer in die Sitzung gekommen und referierte in einem längeren Bericht über durchgeführte und künftige Maßnahmen. Fritsch betonte, dass er Wert auf den Erhalt von Tieren und Pflanzen in den Gewässern lege, gleichzeitig sollten auch etwaige Zuschüsse abgerufen werden. Danach stellte Deinzer den Gewässerentwicklungsplan der Gemeinde von 2008-2019 vor. Die Gewässer müssten ökologisch gestaltet und unterhalten werden. Der 68-Jährige war fast 50 Jahre beim Wasserwirtschaftsamt Nürnberg beschäftigt und immer im Bereich „Gewässer“ tätig. In der Großgemeinde Pommelsbrunn gebe es auch Gewässer 1. und 2. Ordnung, wohingegen die Unterhaltspflicht der 3. Ordnung bei der Gemeinde liege. 

Es seien „Gewässernachbarschaften“ gegründet worden, die alle öffentlichen Bereiche, welche mit Gewässern zu tun haben, enthalten. In seiner Funktion als Gewässerberater habe er zur Erstellung eines Gewässerentwicklungsplans geraten, ähnlich einem Flächennutzungsplan, zumal die Gemeinden auch mit 85 Prozent gefördert würden. „Alle Bereiche, die schlecht sind, müssen in einen guten Zustand gebracht werden und die guten müssen so bleiben“ fügte er hinzu. Die Maßnahmen seien 2010 begonnen worden. Der chemische Zustand des Wassers sollte ebenfalls gut sein, ferner sollte der Hochwasserschutz berücksichtigt werden. Selbstverständlich sollte die natürliche Artenvielfalt, von Fischen bis zu Kleinstlebewesen erhalten bleiben. Die Lauflänge der Gewässer betrage insgesamt sechzehn Kilometer. Ob man dann für diese sechzehn Kilometer zuständig sei, wollte der Bürgermeister wissen, was Deinzer dahingehend berichtigte, dass es sich inklusive der Zuläufe eigentlich um zwanzig Kilometer handle.

Der Feilenbach in Hartmannshof (2019-2012) sei ein Vorzeigeprojekt gewesen, hier habe sich alles angesiedelt, was „kreucht und fleucht“. Sogar eine Schulklasse habe hier gearbeitet. Hermann Kraus (FW) wollte wissen, ob eine jährliche Pflege benötigt würde. Deinzer: „Nach zwei bis drei Jahren muss man wieder hinschauen, aber das Gewässer sollte immer unter Beobachtung sein“. Winfried Mergenthaler (SPD) wollte wissen, ob man die Verrohrungen in Hartmannshof aufmachen könne, was Deinzer verneinte. Zur Sprache kamen auch noch der Talbach in Fischbrunn (2011), der in den Högenbach laufende Arzloher Bach (2013-2017),   der Gehrestalbach (2015) mit neu erfolgter Verrohrung, der Graben nördlich des Bahnhofs Hohenstadt Richtung Eschenbach (2017), bei dem die Durchgängigkeit hergestellt wurde und der Reckenberger Bach (2018-2019) sowie nochmals der Graben nördlich des Bahnhofs Hohenstadt (2018-2019)

Technischer Leiter Christian Brand fügte hinzu, dass die Gesamtkosten sich auf rund € 64 000 bei Zuwendungen von € 14 400 belaufen würden. „Die Gewässerunterhaltung ist uns als Gemeinde sehr wichtig, wegen fachlicher Beratung werden wir uns gerne jederzeit an Sie wenden“ sagte der Bürgermeister. Deinzer, der für sechzehn Gemeinden im Nürnberger Land zuständig ist, lobte ausdrücklich die „gute Zusammenarbeit und optimale Unterstützung“, welche er in der Gemeindeverwaltung bekomme. Nach  Rückfragen von Kurt Tausendpfund (CSU) und Franz Altmann (Grüne) betonte Deinzer noch, dass es nicht Sache der Gemeinde sei, für die Gewässergüte zu sorgen. Peter Butters (Grüne) wollte noch wissen, ob auch die kleinen Gewässer und Quellen geprüft würden, was Deinzer bejahte.

Nachdem man immer Probleme mit über der Straße liegenden Bäumen habe, werde die Straße im Gehrestal im Rahmen einer Verkehrssicherungsmaßnahme in Kürze  für eine Woche gesperrt. Die Weiden an der Kneippanlage Pommelsbrunn zeigten einen Pilzbefall und mussten entfernt werden, wobei Fritsch betonte, dass die Verkehrssicherung oberste Priorität habe. Ferner seien Sanierungsmaßnahmen  an der Arzloher Brücke nötig. Hier hätten Wurzeln die Widerlager des Bauwerks geschädigt. Zum Schluss sprach 3. Bürgermeisterin Gabi Bleisteiner das Thema „Baumbestattungen“ an, das – so Fritsch – bereits im laufenden Jahr am Hohenstädter Friedhof zur Umsetzung vorgesehen sei.

Helga Manderscheid