Ortsteil Eschenbach

Einwohnerzahl zum 01.07.2023: 531, Nebenwohnsitze: 36

Allgemeines

Eschenbach liegt im Hirschbachtal an der Mündung des Hirschbaches in die Pegnitz, wenige Kilometer nordöstlich von Hohenstadt.

Geschichtlicher Abriss

In zwei Hügelgräbern bei Eschenbach wurden Schmuckgegenstände gefunden, welche die Archäologen in das 13. Jahrhundert v.Chr. (Bronzezeit) datierten. Der Name des Ortes geht vermutlich auf einen „Ezzilo“ zurück und deutet auf eine bairische Siedlung hin, die im 7./8. Jahrhundert gegründet wurde. Die Weihe einer Kirche zu „Eschinebach“ durch Bischof Gundekar II. um 1059 ist gleichzeitig die früheste urkundliche Erwähnung des Ortes und seines Gotteshauses. Damit war Eschenbach eine der ältesten Pfarreien im Nürnberger Land, eine sog. „Mutterkirche“. Namensgeber war der Apostel Paulus. Allerdings kam Eschenbach dann unter die Obhut des Bischofs von Bamberg und erst 1458 wieder zurück zum Bistum Eichstätt.

Weltliche Herren waren erst die Grafen von Sulzbach und ihre Vögte, die Herren von Neidstein, welche auch die Wasserburg des Ortes erbauten. Ihnen folgten die Herren von Hartenstein und nach deren Aussterben die Schenken von Reicheneck, welche die Türriegl als Ministeriale einsetzten. Über Heirat gelangte Eschenbach an die Wolfsteiner, wurde aber schon 1403 von diesen an den Nürnberger Patrizier Heinrich Harsdörffer verkauft. 1504 kam es unter die Landeshoheit der Freien Reichsstadt Nürnberg und 1508 an die Patrizierfamilie Ebner, die sich fortan „Ebner von Eschenbach“ nennt.

1430 wurde Eschenbach zum ersten Mal in den Hussitenkriegen niedergebrannt, 1552 im 2. Markgräflerkrieg ein weiteres Mal, auch das Schloss. Die Ebner bauten es 1554 wieder auf und gaben dem Gebäude das Aussehen, das es im Kern noch heute hat. Im 30-jährigen Krieg (1634) wurde der Ort zum dritten Mal niedergebrannt, das Schloss blieb verschont. 1806 kam Eschenbach zum Königreich Bayern und 1972 zur Großgemeinde Pommelsbrunn.

(erstellt nach Unterlagen von Reinhard Dorn)

Weitere Sehenswürdigkeiten in Eschenbach

Der älteste Teil der mehrfach instandgesetzten Kirche ist der Turm mit seinem gotischen Gewölbe über dem Altarraum. Teile der ehemaligen Wehranlage sind bis heute erhalten, darunter eine Schießscharte. Die drei Glocken der Kirche stammen von 1438, 1564 und 1687 und blieben sogar in den beiden Weltkriegen erhalten. 2009 veranstaltete Eschenbach die 950-Jahr-Feier des Gotteshauses.

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Es handelt sich hier um eine typische Wasserburg mit 3-stöckigem Palas und Vorburg und ist auch heute noch im Besitz der Familie Ebner von Eschenbach. Das Gebäude wird an der Südostseite vom Hirschbach und an der Südwestseite von der Pegnitz begrenzt und verfügt über einen schönen Park. Da im Privatbesitz, ist eine Besichtigung nur von außen möglich.

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Der dem Gedanken des Naturschutzes stark verbundene Fabrikant Carl Wenglein kaufte ab 1922 ausgedehnte Hangareale bei Eschenbach an (bis 1932 waren es ca. sechs Hektar), teilweise von einer Mauer umschlossen, in der als Torhaus der noch heute stehende „Herold-Turm“ eingefügt war. 1966 kaufte der Bund Naturschutz das Gelände, das 1987 als „Naturschutzzentrum Wengleinpark“ neu eröffnet wurde. Es ist Bayern ältestes Naturschutzgelände und liegt im FFH-Gebiet „Traufhänge der Hersbrucker Alb“. Erst vor kurzem wurden weitere sieben Hektar dazugekauft bzw. gepachtet, darunter der Eschenbacher Kühanger (Hutanger). Es gibt einen Wengleinweg, einen Hutangerweg und einen Salamanderweg durch den urwüchsigen Hangwald mit seinen Quellen und Tümpeln, der eine große Pflanzenvielfalt und reichhaltige Tierwelt aufweist (einheimische Orchideen, Elsbeere). Das Gelände ist frei zugänglich.

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