Ortsteil Althaus

Einwohnerzahl zum 01.07.2023: 7

Bebauung

Der Weiler Althaus, einer von 22 Ortsteilen der Großgemeinde Pommelsbrunn, besteht nur aus fünf Anwesen. Drei von ihnen sind ständig bewohnt, zwei weitere sind Nebenwohnsitze. Die Anfänge des Weilers reichen zurück ins 19. Jahrhundert, als die meisten der Gebäude entstanden, und zwar als Heimstätten für Taglöhner, welche sich damals bei den Bauern von Arzlohe oder in Hartmannshof beim dortigen Zementwerk als Arbeitskräfte verdingten. Der Grund für die eher einsame Lage des Weilers an einem Hang der Mühlkoppe unterhalb des Dorfes Arzlohe ist wohl darin zu sehen, dass die Baulandpreise im 19. Jahrhundert dort günstiger waren als im Dorf Arzlohe.

Nicht in Zusammenhang stehend mit dem Weiler Althaus, aber vom Namen ähnlich, ist der Burgstall "Altes Haus" auf der Mühlkoppe.

Geschichtlicher Abriss des Burgstalls

Auf der bis 536 m steil ansteigenden Mühlkoppe, einem Berg südlich von Pommelsbrunn, stand einst eine mittelalterliche Burganlage, der Burgstall "Altes Haus". Von der ursprünglichen Anlage ist heute kaum mehr etwas zu erkennen, jedoch wird vermutet, dass es sich hierbei zuerst um eine vorgeschichtliche Wehranlage, etwa um eine Vorburg zur Houbirg gehandelt hat. Über den Resten dieser vorgeschichtlichen Bauten wurde im Mittelalter unter Einbeziehung derselben eine befestigte Burganlage mit Graben und Wall errichtet, die ca. 175 m über dem Högenbachtal lag. Keramikreste, die aufgefunden wurden, datieren aus dem 13. Jahrhundert.

1331 wird das "Alte Haus" erstmals in einem Lehenbuch erwähnt, ob die Burg damals noch existierte, ist nicht bekannt. Welchem örtlichen Herrengeschlecht die Anlage zuzurechnen ist, konnte aus den bisherigen spärlichen Funden ebenfalls nicht ermittelt werden. Immerhin ist in der Beschreibung des Reichenecker Wildbannbezirks vom Jahre 1732 erwähnt, dass die Ritter von Lichtenstein neben ihrer Stammburg noch zwei weitere Schlösser bei Pommelsbrunn besessen hätten, das "Alte Haus" und in dessen Nähe die Burg "Zum Turm". Mit diesen drei Burgen hätten die Lichtensteiner das Tal völlig beherrscht.

Es könnte auch sein, dass auf der Mühlkoppe eine jener Wehrburgen entstand, wie sie überall im fränkischen Raum gegen die Einfälle der Ungarn errichtet wurden. Als Fliehburgen dienten sie der Bevölkerung für kurze Zeit als Schutz. Nach der entscheidenden Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg am 10.8.955 und der nahezu vollständigen Vernichtung des Ungarnheeres auf der Flucht war diese permanente Gefahr gebannt. Viele der Wehrburgen wurden aufgelassen und verfielen. Zur Namensgebung muss man wissen, dass im Mittelalter die Burg auch Haus genannt wurde.

Von Arzlohe aus ist die Anlage über Wiesenwege und Wald leicht zu erreichen (Wanderweg mit blauem M führt von der Straße zwischen Arzlohe und Stallbaum in Richtung Norden in den Wald zu einer Informations-Tafel über den Burgstall). Dieser war im Norden und Westen durch Steilhänge gut geschützt. Der Burgkern hat eine ovale Form, ist 49 m lang und 20 m breit. Das Südende verläuft in einem flachen Bogen, während das Nordende sich spitzbogig darstellt. Hier stand einst die Oberburg. Die Unterburg mit Graben, Brückenkopf und Zwinger lag etwas tiefer und war mit einer Mauer nach außen hin abgegrenzt. Wallreste dieser Mauer kann man noch heute erkennen. Gut verfolgen lässt sich noch ein Wall, der den Leimberg westlich und südlich umgeht, anschließend das ganze Breitental umfasst und kurz vor Stallbaum nach Norden zum Steilhang ins Högenbachtal abbiegt. Von hier läuft er, kaum noch erkennbar, zur Kuppe des Mühlberges zurück. Vermutlich handelt es sich hierbei um die vorgeschichtliche Wehranlage der Kelten.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.