Gemeinderatssitzung vom 14.05.2020

19. Mai 2020: Bericht zur konstituierenden Gemeinderatssitzung vom 14.05.2020
die neun ausscheidenden Gemeinderäte mit Bürgermeister Jörg Fritsch (Mitte vorn)

POMMELSBRUNN (ma) – In Zeichen der Corona-Krise fand die jüngste Gemeinderatssitzung Pommelsbrunn im Markgrafensaal Hohenstadt statt, um die gebotenen Abstandsregeln einhalten zu können. In diesem Rahmen wurden insbesondere auch die ausscheidenden Ratsmitglieder gebührend verabschiedet.

Bürgermeister Jörg Fritsch begrüßte die Anwesenden, darunter auch die Altgemeinderäte Herbert Brunner, Walter Brunner, Klaus Göttler, Leonhard Häberlein und Georg Mertel. Ein besonderer Gruß ging an die heute ausscheidenden Damen und Herren, nämlich Hans Bauer, Peter Butters, Willi Deuerlein, Erwin Kratzer, Hermann Kraus, Michael Lederer, Winfried Mergenthaler, Renate Scharrer und Kurt Tausendpfund.  An sie gewandt meinte Fritsch: „Wenn wir uns heute von euch verabschieden, dann schwingt auch ein bisschen Wehmut mit. Eine lange, beständige, zum Teil Jahrzehnte dauernde gedeihliche Zusammenarbeit wird beendet. Es war euer politisches Ziel, etwas zu bewegen. Das habt ihr mit großer Leidenschaft und vorbildlicher Hingabe praktiziert und euch Respekt bei der Bevölkerung in allen 22 Ortsteilen erworben“. „Kommunalpolitik war für euch nicht Politik im Kleinen“, fuhr Fritsch fort, „und ihr wart immer auch eine Bereicherung für das gesamte Gremium. Es ist uns gelungen, immer der Gemeinde Bestes zu erreichen. Es war für mich immer ein gutes Gefühl, bei schwierigen und wegweisenden Entscheidungen euch als Routiniers an meiner Seite zu haben. Ihr könnt stolz auf eure Leistungen sein. In Erinnerung an eure langjährigen Dienste um die Gemeinde Pommelsbrunn darf ich euch mit einer Ehrenurkunde würdigen sowie mit der gemeindlichen Verdienstmedaille“.

Nach der Überreichung stellte der Bürgermeister im Einzelnen die Laufbahnen der Räte vor. Renate Scharrer, die außerdem einen Blumenstrauß erhielt, habe 24 Jahre (1996-2020) dem Gemeinderat angehört, sei im Bauausschuss und  in vielen anderen Ausschüssen tätig gewesen. Vor allem in schulischen Belangen sei ihr Rat immer von besonderer Bedeutung gewesen. Ihre eloquenten Redebeiträge hätten die Sitzungen stets bereichert. Hans Bauer, bekannt in der ganzen Ortschaft und darüber hinaus, habe dem Rat 24 Jahre angehört und sei Mitstreiter im Bauausschuss gewesen. Er gebe den Stab bereits in dritter Generation weiter.

Peter Butters sei seit sechs Jahren (2014-2020) als Vertreter der Grünen-Fraktion im Rat gewesen. auch im Bauausschuss habe er immer umwelt- und energierelevante Themen vertreten. Renate Scharrer („wir sind Freunde geworden. Ich wünsche allen, die heute anfangen, gutes Gelingen“) und Peter Butters („ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Alter noch so viel dazulernen würde“) bedankten sich herzlich. Willi Deuerlein, der 24 Jahre im Gemeinderat saß, dem Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Rechnungsprüfungsausschuss, dem Umwelt- und Kulturausschuss und dem Schulverband angehörte, wurde von Fritsch selbst immer sehr geschätzt, vor allem in finanziellen Angelegenheiten.

Erwin Kratzer kam vor 25 Jahren als Nachrücker ins Gremium. Sechs Jahre saß er im Kreistag, um dort die Interessen der Gemeinde zu vertreten, daneben im Bauausschuss. Er habe sich als Sprachrohr für die Landwirtschaft eingesetzt. Ein großes Anliegen sei ihm auch die Verbesserung der Breitbandversorgung im ländlichen Bereich gewesen. Hermann Kraus saß vier Perioden (24 Jahre) im Gemeinderat, daneben im Haupt- und Finanzausschuss und im Umwelt- und Kulturausschuss. Speziell beim Bau des neuen Rathauses sei sein Rat immer hoch geschätzt gewesen. Nach Deuerlein, der besonders der Verwaltung dankte („Markus Gnan ist ein hervorragender Kämmerer“), Kratzer („stets wurde die Sache über das Persönliche gestellt“) und Kraus („für mich war es eine Ehre, der Gemeinde 24 Jahre dienen zu können“) wurden Michael Lederer, Winfried Mergenthaler und Kurt Tausendpfund verabschiedet.

Michael Lederer verlasse, so Fritsch, leider schon nach sechs Jahren das Gremium. Er habe praktische und lebensnahe Vorschläge zum Thema „Bauen“ eingebracht.“Deine ruhige Art haben wir stets zu schätzen gewusst“. Kurt Tausendpfund sei der „Methusalem“ im Rat. Sage und schreibe 31 Jahre habe er dem Gremium angehört und sei in zahlreichen  Ausschüssen vertreten gewesen. Wenn sich manches zu sehr in die Länge gezogen habe, habe er es geschafft, die Themen auf den Punkt zu bringen.

Winfried Mergenthaler habe 30 Jahre dem Gemeinderat angehört, sei 12 Jahre im Kreistag gesessen, wo er sich für Gemeinde und Landkreis eingesetzt habe. In fast allen Ausschüssen sei er vertreten gewesen. Mit hohem sozialen Einfühlungsvermögen habe er sich für die Belange aller Altersschichten eingesetzt und den Blick für das Machbare gehabt. „Als mein politischer Mentor werde ich deine aktive Mitarbeit vermissen“, so Fritsch, „weiß aber, dass ich deines Rats künftig sicher sein darf“. Tausendpfund („es hat Spaß gemacht, 31 Jahre für die Gemeinde etwas bewegen zu können“) wünschte dem Gremium gutes Gelingen, vor allem in diesen schwierigen Zeiten, während Mergenthaler das gute Miteinander beschwor. Er wolle sich allen guten Worten gegenüber Verwaltung und Bauhof anschließen.

Mit den Worten, „die kommunalen Mandatsträger sind das Fundament der Gemeinde“ schritt Fritsch anschließend zur Vereidigung der neu gewählten Gemeinderäte, nämlich Lisa Albert, Markus Bauer, Kurt Benisch, Dieter Brunner, Armin Haushahn, Martina Hoffmann, Markus Lochmüller, Christian Pickelmann und Claus Tausendpfund.  Der nächste Sitzungspunkt galt der Wahl eines zweiten und dritten Bürgermeisters. Fritsch: „Aufgrund der vielfältigen Aufgaben halte ich es für notwendig, zwei Vertreter zu haben, schon im Hinblick auf das vielfältige Vereinsleben“. Bisher hatten diese Ämter Thorsten Brunner und Gabi Bleisteiner bekleidet, die nach kurzen Wortmeldungen auch wiedergewählt wurden. Die beiden Wiedergewählten bedankten sich für das Vertrauen und betonten, dass sie sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Gemeinderat freuen würden. Anschließend wurden sie vereidigt.

Alle weiteren Punkte wie Neuerlass der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeinderechts, von Kämmerer Markus Gnan erläutert, Beschlussfassung über die vorläufige Inkraftsetzung der bisherigen Geschäftsordnung (eine Gegenstimme), Bestellung von Ausschussmitgliedern und Entsendung von Mitgliedern in die Schul- und Zweckverbände konnten rasch abgehandelt werden. Zum Schluss wurde Bürgermeister Jörg Fritsch einstimmig zum Eheschließungsbeamten bestellt. Er teilte ferner mit, dass die Bauarbeiten für die Brücke über den Högenbach in Richtung Haunritz in dieser Woche aufgenommen würden und sich die Optik am Kreisverkehr Hohenstadt durch die Bepflanzung zum Guten gewandelt hätte.

Helga Manderscheid